Verzicht kann pure Notwendigkeit sein: Wer nicht viel Geld ausgeben kann, muss beispielsweise auf viel Inneneinrichtung verzichten. Für andere dagegen ist Verzicht Ausweis von Geschmack: Sie richten sich ihr Heim „puristisch“ ein.
Möglichst wenig Kram steht da rum oder hängt an der Wand. Farblich ist alles eher weiß, schwarz, anthrazitfarben. Klare Flächen, keine Schnörkel und Verzierungen – das alles soll Ruhe und Konzentration bringen. Ein Verzicht, der mit gediegenen Einrichtungs-Zutaten natürlich teuer ist: Man beweist Stil, indem man den Raum gerade als Leere inszeniert. Klingt wie ein einfaches Rezept, um zum „inner circle“ der Innenarchitektur zu gehören. Wie der neueste angesagte Trend. Und aufs Bauhaus, Walter Gropius und Mies van der Rohe bezieht man sich dann auch noch in einem Nebensatz, wenn man den Bekannten das neue Domizil präsentiert. Aber Purismus ist mehr als Reduktion nach Standardrezept. Ein Beitrag für die Matinee in SWR2.